Texte brauchen ihren Schlaf. Lass sie am besten über Nacht liegen. (@SimoneMader auf Twitter)

Polit-Sprache: Technokratin Kramp-Karrenbauer?

Ja, schon richtig: Die Inhalte sollten in der Politik wichtiger sein als die Verpackung. Aber ganz ehrlich – wie will Annegret Kramp-Karrenbauer mit einer „allgemeinen Dienstpflicht“ die Menschen erreichen und überzeugen? Technokratischer und kälter kann man ein Vorhaben, das den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken soll, wohl kaum in Worte fassen. Der grüne Vordenker Ralf Fücks, inzwischen […]

Beim Lesen betonen wir Substantive und halten kurz inne, wie auf der Straße vor einem Stoppschild. Sätze mit vielen Substantiven sind wie eine lange Straße voller Stoppschilder. (Juliane Topka)

Miet-Hai? Auch eine Frage der Sprache

Die Kandidatur von Friedrich Merz für das Amt des CDU-Chefs hat erneut gezeigt, dass Deutschlands größter Privat-Vermieter Vonovia ein schweres Imageproblem hat. Als Aufsichtsratschef des Vonovia-Großaktionärs BlackRock sei Merz de facto mitverantwortlich für unsoziale Mieterhöhungen und rasant steigende Mieten, schallte es aus den sozialen Medien. Auf Twitter verstieg sich jemand sogar zu der Aussage, dass […]

Gendersprache: Nichts für Kinder!

Die Wortungetüme, zu denen eine gendergerechte Sprache führt, sind hinreichend beleuchtet und belächelt – beispielhaft seien hier die „Bankausraubenden“ genannt, die das Genderwörterbuch allen Ernstes als Ersatz für „Bankräuber“ empfiehlt. Oder die „Mandantschaft“, von der Juristen neuerdings wieder häufiger reden (wunderbar unpersönlich, aber eben gendergerecht). Was Sprachästheten dagegen bislang kaum thematisieren (jedenfalls nach meiner Wahrnehmung): […]

Zitat der Woche

„Warum die Intellektuellen nicht durchdringen? Auch, weil sie oft vergessen, dass es viele Menschen gibt, die Begriffe wie Mindset, Framing, Narrativ, Manspreading, etc. nicht zu ihrer Alltagssprache zählen (…)“ @HesseHelge auf Twitter

Anglizismus-Debatte: Stilisten oder Sprachpuristen?

Nachdem der Verein Deutsche Sprache (VDS) den DFB für den Slogan „Best never rest“ zum „Sprachpanscher des Jahres“ gekürt hat, habe ich mir die Webseite genauer angeschaut – und manches entdeckt, was arg an den Sound der Rechtspopulisten erinnert. Da wird die „Staatsideologie Gender Mainstreaming“ genauso kritisiert wie – Achtung – der „Mangel an Sprachloyalität“. […]

„Aufgrund seines einseitigen Zieles […] kann der VDS […] der negativ behafteten Bewegung des Fremdwortpurismus zugeordnet werden.“ (C. Law über den Verein Deutsche Sprache, der den DFB zum ‚Sprachpanscher‘ kürte)

Dax-Chefs: Die Meister der Schachtelsätze

Der renommierte Personalberater Heiner Thorborg hat Managern kürzlich die Leviten gelesen. Viele Vorstände verwendeten „eine Terminologie, die bestenfalls dazu dient, blasse Gedanken hinter wolkigem Geschwätz zu verbergen“. Seine Forderung: Entrümpeln Sie Ihre Sprache! Doch wer sollte sich besonders angesprochen fühlen? Aufschluss liefert der „Hohenheimer Verständlichkeits-Index“ (HIX), für den die Kommunikationswissenschaftler der dortigen Universität alljährlich die […]

„Wer auf der Suche nach einem Karrierebeschleuniger ist, sollte seine Sprache entrümpeln. Denn nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen.“ (Personalberater Heiner Thorborg)