Soziologie & Sprache: Deutsch für Welterklärer

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Soziologen haben sich bis vor kurzem am liebsten gegenseitig die Welt erklärt. Eine „zunehmende stilistische Unzugänglichkeit“ habe in den vergangenen Jahrzehnten zur „Abkopplung von einer breiten Leserschaft“ geführt, kritisierte Oliver Neun jüngst im „Spiegel“. Wortmächtige Vertreter der Zunft, die ein größeres Publikum erreichten, galten in der Szene demnach als „unwissenschaftlich“. Erst jetzt, heißt es in […]

Automatisierung: Wenn Maschinen Kauderwelsch entlarven (sollen)

[vc_row][vc_column][vc_column_text] Automatisierung: Wenn Maschinen Kauderwelsch entlarven (sollen) Die Bundesregierung drängt mit wachsender Vehemenz auf bessere Texte. So verpflichtet sie Unternehmen im neuen Aktionärsrechte-Gesetz ARUG II, über das der Bundesrat nächste Woche abstimmt, „verständliche“ Angaben zu Managergehältern zu machen. Und seit fast einem Jahr gilt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die eine „klare und einfache Sprache“ in Datenschutz-Erklärungen […]

Warum gerechte Sprache gefährlich ist

Derzeit wird so intensiv über Sprache gestritten wie lange nicht mehr – selbst im Karneval. Und in der Tat gibt es gute Gründe und drängende Anlässe, zu diskutieren, ob Begriffe oder Pointen Menschen verletzen. Ob wir Frauen einfach mitmeinen dürfen oder „gerechter“ sprechen müssen (siehe dazu diese Titelgeschichte). Und nicht zuletzt, ob Metaphern Ressentiments schüren. […]

Argumentierst Du noch, oder „framst“ Du schon?

Ein neuer Anglizismus hat es in unseren Wortschatz geschafft: „framing“. Das heißt auf Deutsch „einrahmen“; gemeint sind Begriffe, Formulierungen und Sprachbilder, die die gewünschten Assoziationen wecken – und damit einen „Rahmen“ für die Debatte abstecken. Eine beachtliche Hochkonjunktur hat dem Begriff gerade Elisabeth Wehling beschert: Die Sprachwissenschaftlerin hat der ARD in einem „Framing Manual“ Slogans […]

FAZ-Feuilleton: Sprachgewalt oder Geschwurbel?

Die FAZ hat in dieser Woche eine Opernrezension veröffentlicht, die aus sprachlicher Sicht bemerkenswert ist. Der Text beginnt wie folgt: „Aufstiebender Graupel von Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotten und Saxophon gerbt uns das Ohr. Posaunen und Tuba grunzen ganz grässlich wie Behemoth und Leviathan. Da tobt eine letzte, unheilige Schlacht zwischen Himmel, Erde, Luft und Meer. […]

Miet-Hai? Auch eine Frage der Sprache

Die Kandidatur von Friedrich Merz für das Amt des CDU-Chefs hat erneut gezeigt, dass Deutschlands größter Privat-Vermieter Vonovia ein schweres Imageproblem hat. Als Aufsichtsratschef des Vonovia-Großaktionärs BlackRock sei Merz de facto mitverantwortlich für unsoziale Mieterhöhungen und rasant steigende Mieten, schallte es aus den sozialen Medien. Auf Twitter verstieg sich jemand sogar zu der Aussage, dass […]

„Aufgrund seines einseitigen Zieles […] kann der VDS […] der negativ behafteten Bewegung des Fremdwortpurismus zugeordnet werden.“ (C. Law über den Verein Deutsche Sprache, der den DFB zum ‚Sprachpanscher‘ kürte)

„Verständlichkeit ist ein Wettbewerbsfaktor.“ (Frank Brettschneider, Professor für  Kommunikation an der Uni Hohenheim, im PR-Magazin 3/2018)

GroKo: Ein heißer Tipp für bessere Gesetze

Liebe Großkoalitionäre, im Koalitionsvertrag 2013 habt Ihr Gesetzesformulierungen versprochen, die jeder Bürger versteht. „Gesetze müssen einfach, verständlich und zielgenau ausgestaltet werden“, hieß es damals hochambitioniert. So ganz hat das aber nicht geklappt. Oder was soll ich unter der „Umsatzsteuerschlüsselzahlenfestsetzungsverordnung“ (kurz: UStSchlFestV) verstehen? Und worum geht es in der „Einkommensteuerschlüsselzahlenermittlungsverordnung“ (EStSchlEV)? Doch nicht nur die Gesetzestitel […]

„Im Rechtsstreit […] nehme ich Bezug auf die hier eingegangene Abladung und wird für diese gedankt.“ (gefunden auf Twitter bei @HoechDominik)