Juristensprache: Rote Karte für Metaphern?
Metaphern sind unter Rechtswissenschaftlern umstritten, oder sagen wir lieber: ein Zankapfel. Denn zahlreiche Vertreter ihrer Zunft pochen auf das „Rationalitätsideal der ‚idea clara et distincta‘“: Der juristische Diskurs, heißt es, müsse sich klar abgrenzen von der „irrational-metaphorischen Vieldeutigkeit der Alltagssprache, der Rhetorik und der Poetik“. Sicher, Gesetze sind kein optimaler Platz für abgehobene Metaphorik. Aber […]
Juristensprache: Wie ein „Leidsatz“ wieder zum Leitsatz wird
Den Nicht-Juristen sei erklärt: Wenn Gerichte Urteile fällen, verdichten sie die Kernaussage zu einem „Leitsatz“, der die Sache prägnant auf den Punkt bringt – soweit jedenfalls die Theorie. Die Praxis sieht allerdings bisweilen so aus: „Im weiteren Regressprozess gegen einen Rechtsanwalt, der im Vorprozess erfolglos Schadensersatzansprüche gegen die im Ausgangsverfahren mit der Prüfung und Einleitung […]
Kreditklauseln: Formuliert die Deutsche Bank am besten?
Vor einigen Jahren nickte der Partner einer Wirtschaftskanzlei zustimmen, als ich während eines Schreibtrainings Regel Nummer Vier („Aktiv formulieren“) erläuterte. Kurze Zeit später meldete er sich zu Wort und ergänzte: Die Tendenz zum Passiv sei insbesondere in Vertragsentwürfen ein „ständiges Ärgernis“. Immer wieder müsse er Vorlagen jüngerer Kollegen dahingehend korrigieren. Ich hielt das damals, ehrlich […]
Der AGB-Wahnsinn: Mehr als 100 Wörter pro Satz
Diese Woche wurde bekannt, dass der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) PayPal abgemahnt hat: Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) seien zu lang und zudem völlig unverständlich, kritisieren die Verbraucherschützer. Damit verstoße der Zahlungsdienstleister gegen das gesetzliche Transparenzgebot. Die Analyse des vzbv förderte in der Tat Erstaunliches zutage: Die AGB bestehen aus rund 1000 Sätzen und mehr als 20.000 […]
Wo Schachtelsätze bald illegal sind
Für die Februar-Ausgabe des Unternehmermagazins impulse habe ich mich mit den neuen Datenschutz-Vorschriften befasst, die ab Ende Mai gelten. Besonders interessant dabei: Die sogenannte EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) fordert von den Unternehmen eine „klare und einfache Sprache“. Zugespitzt formuliert: Schachtelsätze und Fachchinesisch sind künftig illegal – zumindest in Datenschutz-Erklärungen auf den Webseiten. Ich ahne, dass dies viele […]